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Pentravan® - Wirkstoffauswahl für die transdermale Therapie

Voraussetzungen an pharmazeutische Wirkstoffe für die transdermale Verabreichung

Die transdermale Applikation ermöglicht die Aufnahme eines Wirkstoffs über die Haut in den systemischen Kreislauf. Sie bietet Vorteile wie eine umgehende Leberpassage (First-Pass-Effekt), gleichmäßige Wirkstofffreisetzung und gute Patientenakzeptanz. Allerdings ist die Haut eine effektive Barriere – daher müssen bestimmte Eigenschaften erfüllt sein, damit ein Wirkstoff transdermal wirksam und sicher appliziert werden kann.

Wichtige Eigenschaften

kleine Molekülgröße

Molekülmasse zwischen 100 u – 800 u
(u = atomare Masseneinheit)
Optimale Molekülmasse
< 400 u

Zu große Moleküle können die Hautbarriere nicht mehr überwinden und gelangen damit nicht ins Blut.

Ausgewogene Löslichkeit

Der Wirkstoff sollte in der Grundlage oder dem eingesetzten Lösungsvermittler löslich sein. Zusätzlich ist eine angemessene Wasserlöslichkeit nötig, um in die Haut diffundieren zu können.

geringe therapeutische Dosis

Der Wirkstoff sollte sehr stark wirksam sein, um mit geringen Tagesdosen auskommen zu können, da die Aufnahemkapazität und Auftragsfläche der Haut begrenzt sind.

stabile chemische Struktur

Der Wirkstoff sollte in halbfesten Grundlagen verarbeitbar sein und weitestgehend Hydrolyse- und Oxidationsstabil sein.

Zusätzlich sollte er direkt wirksam sein und keine weiteren biochemischen Reaktionen für die Wirksamkeit benötigen.

nicht reizend oder sensibilisierend

Der Wirkstoff sollte nicht reizend oder sensibilisierend für die Haut sein. *

*Murdan, S., A review of pluronic lecithin organogel as a topical and transdermal drug delivery system. Hospital Pharmacist; 12. July / August 2005

geeignete Wirkstoffe (Beispiele)

  • Analgetika
  • Antiemetika
  • Hormone
  • NSAIDs
  • Vasodilatatoren

ungeeignete Wirkstoffe (Beispiele)

  • Antibiotika (oft zu große Moleküle, dadurch keine vollständige Permeation durch die Haut)
  • Antipsychotika (Molekülmasse zu groß, dadurch keine vollständige Permeation)
  • Prodrugs (Durch Umgehung des First-Pass-Metabolismus keine ausreichende Aktivierung zur Wirkform gewährleistet)
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