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Isabella Slesina
Apothekerin | Innovation Specialist

Eine transdermale Creme in der Apotheke individuell herstellen: Der Leitfaden zur personalisierten Hormontherapie

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

In einer Zeit, in der das Thema der personalisierte Medizin immer mehr in den Vordergrund tritt, gewinnt besonders die individuelle Hormontherapie zunehmend an Bedeutung. Jeder Mensch ist einzigartig – und so sind auch seine Bedürfnisse, insbesondere wenn es um so sensible Bereiche wie eine Hormontherapie geht. Die Standardmedikation, die oft durch Fertigarzneimittel repräsentiert wird, stößt hierbei regelmäßig an ihre Grenzen. Individuell angepasste Rezepturen bieten hingegen eine maßgeschneiderte Lösung, die den spezifischen Anforderungen jedes Einzelnen gerecht wird.

Die Grenzen der Fertigarzneimittel

Fertigarzneimittel sind für eine breite Masse konzipiert und basieren auf Durchschnittswerten, die nicht immer die individuellen physiologischen Schwankungen der Hormone oder anderer Botenstoffe sowie weitere spezifischen Bedürfnisse eines Einzelnen berücksichtigen. Diese „One-Size-Fits-All“-Ansätze können in vielen Fällen suboptimale Ergebnisse liefern, da sie nicht auf die persönlichen Unterschiede in der Biochemie, Hormonsensitivität und Anwendungsmöglichkeiten der Patienten eingehen.

Vorteile der individuellen Hormontherapie

Fertigarzneimittel sind für eine breite Masse konzipiert und basieren auf Durchschnittswerten, die nicht immer die individuellen physiologischen Schwankungen der Hormone oder anderer Botenstoffe sowie weitere spezifischen Bedürfnisse eines Einzelnen berücksichtigen. Diese „One-Size-Fits-All“-Ansätze können in vielen Fällen suboptimale Ergebnisse liefern, da sie nicht auf die persönlichen Unterschiede in der Biochemie, Hormonsensitivität und Anwendungsmöglichkeiten der Patienten eingehen.

Die Rolle der individualisierten Rezeptur

Individualisierte Rezepturen spielen eine Schlüsselrolle in der maßgeschneiderten Hormontherapie. Apotheken, die sich auf individuelle Rezepturen spezialisiert haben, können Hormonpräparate exakt nach den Vorgaben der behandelnden Ärzte anfertigen. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung der Dosierung, die Kombination verschiedener Hormone in einem Präparat oder die Verwendung spezifischer Trägerstoffe, um die Aufnahme und Verträglichkeit zu optimieren.

Rezepturbeispiel für eine bioidentische Progesteron-Creme

Progesteron 3%

Mandelöl  oder Propylenglycol q.s.

Pentravan® Transdermale Basiscreme ad 100,00g

Pentravan® Transdermale Basiscreme - das Wirkprinzip

Die Cremegrundlage Pentravan® interagiert durch ihre Zusammensetzung mit der Lipidbarriere des Stratum Corneum und fördert so die Permeation des Wirkstoffes durch die oberen Hautschichten (Quelle: 1, siehe Abbildung). Durch die besondere Zusammensetzung wird die Lipidbarriere nicht ausgewaschen oder zerstört – die Haut bleibt intakt. Eine ausführlichere Erklärung kann dem folgenden Link entnommen werden:

Quelle

Die wichtigste Fakten zu Pentravan® Transdermale Basiscreme

Alle wichtigen Infos können der Kompatibilitätstabelle entnommen werden.  Dort sind u.a. Angaben zu getesteten Wirkstoffen, deren Einsatzkonzentrationen, passenden Anreibemitteln, Stabilitätsdaten der Rezeptur, sowie die Lagerungsbedingungen aufgeführt. Zusätzlich findet man Informationen zu der Grundlage selbst wie z.B. den pH-Wert, Fett-/ und Wassergehalt. Außerdem, welche Ansprüche generell an einen Wirkstoff gestellt werden, wenn dieser transdermal appliziert werden soll.

Das Anreibemittel kann ausgetauscht werden, es wird Ethoxydiglykol und Propylenglykol für die dermale Anwendung empfohlen und  Mandelöl für die vaginale Applikation.

Quelle

Studienlage zu Progesteron in Pentravan® Transdermale Basiscreme

Hierzu wurden Permeationsstudien durchgeführt, welche zusammen mit weiteren Studien dem folgenden Link entnommen werden können:

Referenzen:

Produkte erhältlich im Fagron Online-Shop:

Kennen Sie schon meinen Rezepturtipp zur Herstellung mit Pentravan®? Hier können Sie sich ihn nochmal anschauen:

Referenzen

Topi-CLICK® Dosiersystem - Auf die richtige bzw. individuelle Dosierung kommt es an, wählen Sie das passende Packmittel:

Wie wird die Dosierung mit dem Topi-CLICK® berechnet?

Rechenbeispiel:

Dichte Pentravan® (Grundlage): 0,987g/ml

Die Patientin soll 2-mal täglich je 60 mg Progesteron auf die Oberschenkelinnenseite auftragen. Verordnet wurde: 

Progesteron 3% in Pentravan®  3000 mg (3 g) in 100 g Pentravan®
300 mg (0,3 g) in 10 g Pentravan®
30 mg (0,03 g) in 1 g Pentravan®
60 mg in 2 g Pentravan®

2 g Progesteron 3 % in Pentravan® sollen 2-mal täglich aufgetragen werden.

2 g Creme entsprechen X ml
0,987 g Pentravan® entspricht 1 ml

→  X= 2,0263 ml Progesteron 3 % in Pentravan®

2,00 ml (+/- 5 %) entsprechen damit:

  • 8 Klicks / Viertelumdrehungen beim 35 ml Topi-Click®
  • 4 Klicks / Viertelumdrehungen beim 140 ml Topi-Click®

Herausforderungen und Chancen

Die Umsetzung einer individuellen Hormontherapie stellt sowohl Patienten als auch Ärzte und Apotheker vor neue Herausforderungen. Die Notwendigkeit umfangreicher Voruntersuchungen, die enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und der höhere Zeitaufwand für die Anfertigung individueller Rezepturen erfordern ein hohes Maß an Engagement. Doch die potenziellen Vorteile – eine effektivere, besser verträgliche Behandlung und eine höhere Lebensqualität – rechtfertigen diesen Aufwand.

Fazit

Eine individuelle Hormontherapie bietet eine vielversprechende Alternative zu standardisierten Fertigarzneimitteln. Sie berücksichtigt die Einzigartigkeit jedes Menschen und ermöglicht eine Behandlung, die genau auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Trotz der damit verbundenen Herausforderungen sind die Chancen, die sie bietet, unübersehbar. In einer Zeit, in der personalisierte Ansätze in der Medizin immer wichtiger werden, könnte die individuelle Hormontherapie den Weg für eine neue Ära der Patientenversorgung ebnen.

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Haftungsausschluss:

Bitte beachten Sie, dass die oben aufgeführten Rezepturbeispiele theoretische Überlegungen sind, die als Hilfestellung bei der Recherche für die Plausibilitätsprüfung dienen sollen. Da jede Rezeptur bzw. Plausibilitätsprüfung durch einen Apotheker oder eine Apothekerin freigegeben werden muss, obliegt es diesem/r, zu entscheiden, ob die Rezeptur sinnvoll bzw. plausibel ist. Die Entscheidung liegt somit ausschließlich beim verantwortlichen Apotheker oder bei der verantwortlichen Apothekerin. Die Firma Fagron GmbH übernimmt keine Haftung.

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