Eine transdermale Creme in der Apotheke individuell herstellen:
Der Leitfaden zur personalisierten Hormontherapie

In einer Zeit, in der das Thema der personalisierte Medizin immer mehr in den Vordergrund tritt, gewinnt besonders die individuelle Hormontherapie zunehmend an Bedeutung. Jeder Mensch ist einzigartig – und so sind auch seine Bedürfnisse, insbesondere wenn es um so sensible Bereiche wie eine Hormontherapie geht. Die Standardmedikation, die oft durch Fertigarzneimittel repräsentiert wird, stößt hierbei regelmäßig an ihre Grenzen. Individuell angepasste Rezepturen bieten hingegen eine maßgeschneiderte Lösung, die den spezifischen Anforderungen jedes Einzelnen gerecht wird.

Die Grenzen der Fertigarzneimittel

Fertigarzneimittel sind für eine breite Masse konzipiert und basieren auf Durchschnittswerten, die nicht immer die individuellen physiologischen Schwankungen der Hormone oder anderer Botenstoffe sowie weitere spezifischen Bedürfnisse eines Einzelnen berücksichtigen. Diese „One-Size-Fits-All“-Ansätze können in vielen Fällen suboptimale Ergebnisse liefern, da sie nicht auf die persönlichen Unterschiede in der Biochemie, Hormonsensitivität und Anwendungsmöglichkeiten der Patienten eingehen.

Gel Creme • Fertigarzneimittel Anwendung und Festlegung der Konzentration erfolgt in Hüben, weshalb nur bedingt eine individuelle Dosierung erfolgen kann. • Nur bedingt transdermale Applikation m

Vorteile der individuellen Hormontherapie

Die individuelle Hormontherapie hingegen ermöglicht eine maßgeschneiderte Behandlung, die auf den einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Durch detaillierte hormonelle Untersuchungen können Ärzte ein genaues Bild der hormonellen Ausgangslage eines Patienten erhalten. Auf dieser Basis ist es möglich, Präparate zu „komponieren“, die genau auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Dieser Ansatz kann nicht nur die Wirksamkeit der Behandlung verbessern, sondern auch das Risiko von Nebenwirkungen verringern.

Die Rolle der individualisierten Rezeptur

Individualisierte Rezepturen spielen eine Schlüsselrolle in der maßgeschneiderten Hormontherapie. Apotheken, die sich auf individuelle Rezepturen spezialisiert haben, können Hormonpräparate exakt nach den Vorgaben der behandelnden Ärzte anfertigen. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung der Dosierung, die Kombination verschiedener Hormone in einem Präparat oder die Verwendung spezifischer Trägerstoffe, um die Aufnahme und Verträglichkeit zu optimieren.

Mein Rezepturbeispiel für eine bioidentische Progesteron-Creme:

Progesteron 3%                                                                                                Mandelöl  oder Propylenglycol q.s.                                                        Pentravan® Transdermale Basiscreme ad 100,00g

Warum ich mich für Pentravan® Transdermale Basiscreme als Grundlage entschieden habe:

Pentravan® Transdermale Basiscreme - das Wirkprinzip

Die Cremegrundlage Pentravan® interagiert durch ihre Zusammensetzung mit der Lipidbarriere des Stratum Corneum und fördert so die Permeation des Wirkstoffes durch die oberen Hautschichten (Quelle: 1, siehe Abbildung). Durch die besondere Zusammensetzung wird die Lipidbarriere nicht ausgewaschen oder zerstört – die Haut bleibt intakt. Eine ausführlichere Erklärung kann dem folgenden Link entnommen werden:

Die wichtigste Fakten zu Pentravan® Transdermale Basiscreme

Alle wichtigen Infos können der Kompatibilitätstabelle entnommen werden.  Dort sind u.a. Angaben zu getesteten Wirkstoffen, deren Einsatzkonzentrationen, passenden Anreibemitteln, Stabilitätsdaten der Rezeptur, sowie die Lagerungsbedingungen aufgeführt. Zusätzlich findet man Informationen zu der Grundlage selbst wie z.B. den pH-Wert, Fett-/ und Wassergehalt. Außerdem, welche Ansprüche generell an einen Wirkstoff gestellt werden, wenn dieser transdermal appliziert werden soll.

Das Anreibemittel kann ausgetauscht werden, es wird Mandelöl oder Propylenglycol empfohlen.

Studienlage zu Progesteron in Pentravan® Transdermale Basiscreme

Hierzu wurden Permeationsstudien durchgeführt, welche zusammen mit weiteren Studien dem folgenden Link entnommen werden können:

Zu Pentravan® Transdermale Basiscreme habe ich gemeinsam mit Isabella einen Podcast aufgenommen, hier kannst du ihn dir an hören:

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Mehr Informationen

In diesem Video zeige ich dir, wie einfach die Herstellung ist und welche Schritte du beachten solltest:

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Mehr Informationen

Hier verlinke ich dir einmal alle von mir verwendeten Produkte, welche du auch über Fagron beziehen kannst:

https://shop.fagron.de/

Kennst du schon meinen Rezepturtipp zur Herstellung mit Pentravan® -Hier kannst du ihn dir nochmal anschauen:
TopiClick Dosiersystem - Auf die richtige bzw. individuelle Dosierung kommt es an, wähle das passende Packmittel:

Sichere 1-Klick-Bedienung

Dem Anwender wird eine erfolgreiche Dosis-Abgabe aus dem Spender in Form von „Klicks“ durch folgende Wahrnehmungen angezeigt:

  • visuell – durch die Drehbewegung
  • akustisch – durch ein Klickgeräusch 
  • haptisch – durch einen leichten Widerstand
 

Bei jeder Viertelumdrehung des Spenderbodens wird ein „Klick“ ausgelöst und dadurch eine exakte volumenbasierte Dosierung des Inhalts ermöglicht.

Jeder Klick dosiert …

  • bei 35 ml: 0,25 ml (+/- 5 %)
  • bei 140 ml: 0,5 ml (+/- 5 %)

Wie wird die Dosierung mit dem Topi-Click® berechnet?

Rechenbeispiel:

Dichte Pentravan® (Grundlage): 0,987g/ml

Die Patientin soll 2-mal täglich je 60 mg Progesteron auf die Oberschenkelinnenseite auftragen. Verordnet wurde: 

Progesteron 3% in Pentravan®

3000 mg (3 g) in 100 g Pentravan®

300 mg (0,3 g) in 10 g Pentravan®

30 mg (0,03 g) in 1 g Pentravan®

 60 mg in 2 g Pentravan®

2 g Progesteron 3 % in Pentravan® sollen 2-mal täglich aufgetragen werden.

2 g Creme entsprechen X ml

0,987 g Pentravan® entspricht 1 ml

→  X= 2,0263 ml Progesteron 3 % in Pentravan®

2,00 ml (+/- 5 %) entsprechen damit:

8 Klicks / Viertelumdrehungen beim 35 ml Topi-Click®

4 Klicks / Viertelumdrehungen beim 140 ml Topi-Click®

Herausforderungen und Chancen

Die Umsetzung einer individuellen Hormontherapie stellt sowohl Patienten als auch Ärzte und Apotheker vor neue Herausforderungen. Die Notwendigkeit umfangreicher Voruntersuchungen, die enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und der höhere Zeitaufwand für die Anfertigung individueller Rezepturen erfordern ein hohes Maß an Engagement. Doch die potenziellen Vorteile – eine effektivere, besser verträgliche Behandlung und eine höhere Lebensqualität – rechtfertigen diesen Aufwand.

Fazit

Eine individuelle Hormontherapie bietet eine vielversprechende Alternative zu standardisierten Fertigarzneimitteln. Sie berücksichtigt die Einzigartigkeit jedes Menschen und ermöglicht eine Behandlung, die genau auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Trotz der damit verbundenen Herausforderungen sind die Chancen, die sie bietet, unübersehbar. In einer Zeit, in der personalisierte Ansätze in der Medizin immer wichtiger werden, könnte die individuelle Hormontherapie den Weg für eine neue Ära der Patientenversorgung ebnen.

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